Pendulum Music

Date: Dezember 5, 2018

Kinetische Klangskulptur

Festival „Digitale – Digital Goods“ in Düsseldorf, 2018

Die Präsentation des Klangfensters mit gotischem Spitzbogen und künstlerischem Attribut des akustischen Weihrauchkessels fokussiert geräuschvoll die „Digitaler Götter“ und regt das Publikum zu einer kritischen Distanz der gesellschaftsbedingten Technikgläubigkeit über die Musik an. Der rechteckige Raum vor dem Daten-Klangfenster ist abgegrenzt wie zum Gebet. Ein rauschender Weihrauchkessel schwingt vor dem Objekt vor und zurück.

Das Kirchenfenster, in der Mystik des Mittelalters Medium zur Visualisierung religiöser Legenden genutzt, wurde vom sakralen Ort in den künstlerischen Kontext implantiert, um Rituale und Zeichen beider scheinbar voneinander getrennt existierenden Umgebungen miteinander zu verbinden.

Analog zum Over Flow immenser Datenmassen von Musik, Bildern oder Videos wird auf einigen Leiterplatten mittels eines Pseudozufallsgenerators ein weißes Rauschen erzeugt, indem Impulse der Folge von Einsen und Nullen des Binärcodes auf dem Fenster in Serie gebracht und auf eine Lautsprecherspule geschaltet werden.

Sodann wird die Flut der Daten wird vom Rauschen bis hin zu stochastischen Impulsen verlangsamt, um auf der Oberfläche der Datenskulptur in leisen, nuancierten Rhythmen zu auszuklingen.

Der akustische Weihrauchkessel erweitert den Raum durch einen an- und abschwellenden Klang, der einen konkaven Bogen in dem Raum vor dem Objekt zeichnet und zugleich auf Displays den Gebetstext zeigt. Eine Litanei zufällig ausgelöster Anrufungen des Anti-Algorithmus beschwört die Gunst der „Digitaler Götter“.

 


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